U turn

Eine Co-Produktion mit der Schauburg/ Theater der Jugend und mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferates der Landeshauptstadt München und der Tanztendenz München e.V.

Konzept, Regie: Johanna Richter
Tanz/ Performance: Tim Bergmann, Peter Ender, Volker Michl, Morris Perry, Roland Podar und Anise Smith
Co-Choreographie: Olga Cobos und Peter Mika
Bühne: Mark Rosinski
Kostüme: Christel und Sinn
Licht: Ulrich Grether
Assistenz / Videoschnitt: Michael Mertins
Fotograf: George Podt

Uraufführung 1.2.2006 Schauburg / München

Spielte an der Schauburg in der Spielzeit 05/ 06 insgesamt 15 Vorstellungen

Über das Stück:

Was sieht man, wenn man einem Menschen begegnet, den man nicht kennt?

Den Menschen, der er wirklich ist, oder nur eine für die Öffentlichkeit bestimmte Hülle?
Glaubt man etwas zu erkennen, was wirklich existiert, oder spiegelt der andere nur die eigenen Sehnsüchte?
Sieht man eine unverwechselbare Person, oder nur einen winzigen Teil von ihr, verhüllt unter einer Schicht allgemeiner Konventionen?! Und liegt darunter womöglich eine ganz andere Wahrheit? Vielleicht sogar das Gegenteil, von dem was man sieht?
In einer immer mehr auf Äußerlichkeiten abzielenden Gesellschaft, wächst die Gefahr einer schleichenden „Selbstentfremdung”. Der Trend, der Erfolgsdruck, der Look oder das Image beengen die eigenen Entscheidungen, das zu sein, was man ist, oder sein möchte genauso, wie die Zwänge eines Weges, den man vielleicht voreilig als den seinen eingeschlagen hat.
Schwächen, Fehler, Zweifel – alle Eingeständnisse an die eigene Unvollkommenheit, oder an die eigenen Träume haben in der heutigen Leistungsgesellschaft immer weniger Platz. So hält man fest an seiner möglichst perfektionierten Hülle, seinem Schutzschild gegen die Bedrohung, als ein ganz anderer entlarvt zu werden und manövriert sich damit zusehends mehr in die Sackgasse von Enttäuschungen, Missverständnissen und falschen Versprechungen.
Aber an was könnte man sich wirklich festhalten, in Momenten, wenn es schwierig wird? Wenn die eigenen Zweifel wachsen und das äußere Bild bröckelt? An den Urteilen und Bestätigungen anderer? An der fixen Idee, dass man den inneren Wünschen zum „Anderssein” unter allen Umständen standhalten könnte? Was wäre beständiger als der Mut zur eigenen Entscheidung, zur eigenen, unabhängigen Wahl der Möglichkeiten? Jeder Tag, jede Sekunde, jede Begegnung zwingt zu einer Veränderung, zur Wende in eine unvorhersehbare Richtung und eröffnet einen weiten Horizont am Ende eines neuen Weges.

„U turn” – kann eine Kehrtwende bedeuten, die zurück führt an die Quelle der eigenen Träume.